Ein Gespräch mit dem Hollerbaum

Liebe Leserinnen und Leser, für diesen Brief haben wir mit einem der wohl größten Experten unter den Lebensmitteln sprechen können: Dem Holunder.

Grüß Dich Holunder. Wir kennen Dich hier im Hexenwasser als „Holler“ und besonders als Hollersaft.

Ja, ich bin ein toller Durstlöscher. Ihr müsst nur bedenken, wenn man mich als Sirup mit Wasser trinkt, ist das viel Zucker im Spiel.

Was empfiehlst Du uns, jetzt im Herbst?

Als erstes den Tee. Der wird aus meinen Blüten gemacht. Das ist ein richtiger Heiltee! Er wirkt am besten bei einer beginnenden Erkältung, bei leichtem Fieber wirkt er schweißtreibend. Also ideal bei Eurem Besuch im herbstlichen Hexenwasser.

Verrate uns bitte noch ein Geheimnis.

Der Duft meines Tees wirkt bei Anspannungen und Aufregungen. Wenn Du eine heiße Tasse Tee auf den Nachttisch stellst, fördert er das Ein- und Durchschlafen.

Was ist mit den kleinen schwarzen Beeren?

Die sehen zum Anbeißen aus. Doch Vorsicht, als Erwachsener nur ein zwei Beeren roh essen. Kinder Überhaupt nicht!  Damit meine Beeren verträglich und gesundheitsfördernd bleiben, müsst ihr sie kochen zu Beerensaft oder Beerenmus (Hollersalse) . Meine Beeren helfen dann bei Nieren- und Blasenleiden, sie schützen vor Erkältungen, sie Unterstützen Dich bei Deinem Blutdruck. Meine Beeren helfen bei Verstopfungen und regen Deine Verdauung an.

Hier ein Rezept:

Hollersalse

Zutaten:

  • 4-5 lt. gut gereifte Holunderbeeren
  • 25 dag Zucker
  • 1 EL Wasser

Zubereitung:

In einem Topf die Beeren mit 1 EL Wasser gut weich kochen, überkühlen lassen und durch ein feines Sieb streichen. Zucker dazugeben und ca.1/2 Stunde dicklich einkochen lassen, anschließend in kleine Schraubverschlussgläser füllen. Die  so konservierte Salse löffelweise oder als labendes Getränk mit Wasser verdünnen. Kann auch als Zugabe im Tee verwendet werden.

Gibt es auch etwas, was wir mit Dir machen können, ohne dabei an die Gesundheit zu denken?

Wenn Opas und Omas mit ihren Enkeln im Hexenwasser unterwegs sind, haben die immer ein Taschenmesser dabei und ihr könnt einen festen, dicken Stängel von meinem Strauch schneiden. 15 cm lang und dann kratze innen das Mark sorgfältig heraus. So hast Du ein Pusterohr. Damit kann man Limonade trinken, Wasserblasen machen oder mit Wasser spritzen. Vielleicht wird daraus eine kleine Flöte? Ein Holunderflöte.

Und worüber ich mich auch freue, wenn ihr das Märchen von Frau Holle erzählt. Die gute Frau Holle trägt meinen Namen. Das Wort Holunder stammt von dem althochdeutschen Wort Holuntar (Holun = heilig). Frau Holle begleitet uns über das ganze Jahr: Die Goldmarie erwacht auf einer Frühlingswiese, holt das Brot aus frischem Sommerkorn aus dem Ofen, erntet im Herbst die reifen Äpfel und schüttelt im Winter die Betten aus, damit es auf Erde schneit. Das ist doch ein ganzes Jahr im Hexenwasser.

Und wo finden wir Dich im Hexenwasser?

Auf der Simonalm steht ein wunderschöner Hollunder neben dem Brotofen. Auf dem Weg hinunter zur Stöcklalm gibt es auch kleine Hollerbüsche. Außerdem wächst ein schöner von uns  im Kirschgarten bei der Gründlalm und ein roter Holler neben dem Eingang zum Kirschkino beim Bienenhaus.

Lieber Holunderbusch, wir danken Dir für dieses so lehrreiche Gespräch. Die Hexen

 

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