Winden, wenden, wandeln, wundern…
Es ist wieder Bewegung im Hexenwasser.
Diesen Sommer wird es kunterbunt, im Hexenwasser geht es richtig rund.
Wir Hexen haben vieles mit Euch vor, im Wald entsteht ein mystisches Tor,
trau dich hindurch in eine andere Welt, und sieh nach wie es Dir hinter der Tür gefällt.
Ein Haus was einst am „Bromberg“ stand, zieht bei uns ein… von „Hexenhand“.
Balken für Balken bauen wir es auf, im Schneckentempo nimmt vieles den besseren Lauf.
Die Hexerei wird es genannt, bald weit über Söll hinaus bekannt.
Die Hexenwasser Gondelbahn, fängt langsam sich zu ändern an…
ab 2020 spielt in der Gondel die Hexophonie, was dahinter steckt erratet ihr nie.
Viele Ecken sich wenden und winden, ihr werdet viel Neues bei uns finden.
Das Altbekannte bleibt erhalten, weiterhin könnt ihr bei uns die Sinne entfalten.
Die Bienen summen, die Kühen muhen, die Kinder spielen, die Eltern ruhen,
Lernt selbst mit euren Füßen zu sehen und vergesst nie zu staunen, begreifen, verstehen.
Im Hexenwasser wird jeder zum Entdecker, im Takt der Sonne und ohne Wecker.
Wir Hexen möchten ein Stück mit euch gehen, und euch helfen mit anderen Augen zu sehen.
Ob auf der Salve dem Himmel ganz nah, oder im Keller der Simonalm…passt auf wir sind da.
Wisst ihr eigentlich warum wir hier leben? Hexen soll es ja vielerorts geben.
Das Hexenwasser ist ein besonderer Fleck, mit vielen Geschichten im Gepäck.
Ab diesen Sommer wollen wir es wagen, wir erzählen euch unsere Söller Hexen-Sagen.
Warum das Hexenwasser Hexenwasser heißt: (K)EIN HEXENWERK!
Im 16. Jahrhundert lebten zwei Schwestern, fleißige Bäurinnen hier oben auf dem Berg.
Jede war allein für sich auf ihrem Hof. Die eine auf dem Saukogel an der Hohen Salve und die andere auf dem Juffinger am Paisselberg. Beide Höfe sind auf 1.200 m Höhe gelegen und 3 km Luftlinie voneinander entfernt. Es lag eine eigentümliche Besonderheit über den beiden Frauen. Sie waren außerordentlich kundig, kannten jedes Kraut, dessen Wirksamkeit zur Heilung von Wunden. Lebensmittel für Schwache, Kranke und zur Pflege von Seelenleid. Sowohl für Menschen als auch fürs Vieh.
Sie sammelten Wurzeln, Blätter, Blüten und Früchte, Pilze, Hölzer und Steine. Sie wussten um alle Quellen oben auf dem Berg und deren Heilkraft. Von Jahr zu Jahr wurden sie bekannter, weit übers Land hinaus wurden ihr Rat und ihre Hilfe berühmt.
Ob seltsamer Ereignisse und ihrer ungewöhnlichen Lebensweisen handelten sich die beiden Schwestern den Ruf der Zauberei und Hexerei ein. Sie hatten Salben und Pillen, die Schmerzen und Leiden linderten, und Rauchzeug, das in einen tiefen Schlaf und Traum versetzte. Sie konnten aus Wolkenbildern das kommende Wetter auslesen und aus dem Pflanzenwuchs die Fruchtbarkeit der Böden bemessen. In Haus und Garten wirkten sie im Einklang mit den Mondphasen. Deshalb werden die Hexen auch immer mit einer Mondsichel abgebildet. Vor ihrem Haus hatten sie einen großen, glatten Stein. Wenn sie einen Wunsch oder eine Bitte hatten, schrieben sie’s mit ihrem (Hexen)Besen und Wasser auf die Steinplatte. Wenn die Schriftzeichen verschwanden, in den Himmel verdunsteten und aufstiegen, erfüllte sich der Wunsch. Wenn alles sichtbar blieb, nicht.
Einmal fehlte der einen ein Kochbesen, so schickte ihr die andere ihren Besen übers Tal auf den Berg. Der Kochbesen flog durch ihren Kamin in die Luft und über den Kamin der Schwester in die Küche. Die Schwestern machten ihre Späße und tanzten mit ihren Kehrbesen mit dem Wind wild in der Luft. Der Einfluss der beiden Schwestern wurde argwöhnisch beobachtet.
Gegen die Saukogel-Hexe wurde dann eine furchtbare Anklage erhoben: Sie habe mit ihrem Treiben ein schreckliches Hagelgewitter ausgelöst, das fast das gesamte Söllandl vernichtet hatte. Zwei Schörgen (Handlanger der Obrigkeit) aus Kufstein kamen um die Juffinger Hexe ab-zuführen. Vor den Augen der beiden Männer verzauberte sie sich in einen dreibeinigen Fußschemel. Die Schörgen nahmen kurzerhand den Schemel als Anklagebeweis mit. Mitten im Gerichtssaal zu Kufstein wurde der Dreibeinige vor den Augen vieler Schaulustiger verbrannt.
300 Jahre später sprudelte Hexenwasser aus vielen Quellen, von der Hohen Salve über Hochsöll hinunter ins Tal. Das verdanken wir den beiden Frauen und ihrem Hexenwerk.
Unsere Spuren im HEXENWASSER …
… könnt ihr viele Orte und Plätze besuchen und findet unsere Spuren.
HEXENBACH
Hier waschen wir uns und unsere Kleider, es hängen noch Teile auf der Wäscheleine.
FUSSBAD
Wir baden unsere Füße in Steinmehl und reiben sie damit ein. Die Haut wird geschmeidig, Bein und Fuß durchblutet. Schutz vor Stechmücken und Bremsen.
STEINMÜHLE
Wir sind steinreich, weil wir eine Wassermühle in eine Steinschleiferei verwandelt haben. Mit Geduld und Geschick könnt ihr euch einen solchen Stein mit einem großen Hexenlöffel aus der Mühle angeln.
HEXENTANZPLATZ UND FEUERSTELLE
Hier versammeln wir Hexen uns zu unseren Treffen. Am Feuer backen wir kleine Brote aus Korn, Wasser, Honig und Salz.
HEXENLEITER
Mit der Wasserkraft kommt man den Berg hinauf. Von Wasserstelle zu Wasserstelle steigt man bis zu den Hexenbädern. Die wassergefüllten Tröge mit Weitblick auf die Hohe Salve sind unsere Badewannen. Heute könnt ihr eure Füße und euer Gemüt kühlen.
HEXENLOCH
Ihr steckt den Kopf hinein und summt eine kleine Melodie. Alle Umstehenden hören sofort, ob ihr den „guten Ton“ getroffen habt. Mit ein wenig Übung macht ihr mit eurem eigenen Ton Bekanntschaft.
DAS BLAUE WUNDER
Hier entdeckt ihr das Hexenwasser, wie es einen Wirbel aufbaut, wie es strömt, und klingt. Die Macht des Wassers: Es drückt, es saugt, es schwingt und es verbindet und löst.
DIE HEXENSCHIRME
Dort bringt ihr das Wasser zum Aufspringen, entgegen der Schwerkraft. Zu manchen Stunden kann man dort der „Regenmusik“ lauschen. Hunderte von Tropfen fallen aufs Hexengeschirr und machen die schönsten Töne.
HEXENTOPF
Dort findet ihr immer Rat und für jeden Wunsch ein kleines Geschenk, ein Mitbringsel und eine Erinnerung an uns Hexen.
LEIB UND SEELE
In allen Gasthöfen im Hexenwasser wird gekocht
und gehext. Hexensuppe, Hexenknödel, Hexensaft, Hexperimente …
Kommentar schreiben